
Erforschung der Nahtoderfahrung. Wissenschaftlicher Ansatz

Bis heute hat sich eine enorme Menge an Informationen und Zeugnissen von Menschen angesammelt, die den klinischen Tod überlebt haben. Leider wissen nicht viele, dass die Nahtoderfahrungen seit langem und ziemlich gründlich von Spezialisten verschiedener Fachrichtungen untersucht werden: von Medizinern, Psychiatern, Psychologen, Physikern. Für die Erforschung dieses Phänomens und Erfahrungsaustausch wurden einige Plattformen geschaffen. Einige der größten sind zum Beispiel:
IANDS – International Association for Near-Death Experiences Research, gegründet 1978, The Journal of Near-Death Studies, NDERF – Near-Death Experiences Research Foundation, gegründet 1998 von Dr. Jeffrey Long.
Einer der ersten Wissenschaftler, der sich intensiv mit dem recht bekannten, aber gesellschaftlich wenig diskutierten Phänomen der Nahtoderfahrungen beschäftigte, war Dr. Raymond Moody, Professor der Philosophie und der Psychologie und Doktor der Medizin. Doktor Moody hat persönlich Hunderte Menschen interviewt, die Nahtoderfahrungen erlebt haben. Diese Geschichten wurden zur Grundlage seiner Bücher und wissenschaftlichen Forschungen. Dank ihm erschienen solche Konzepte und Ausdrücke wie "Leben nach dem Tod", "Nahtoderfahrung" (NTE – engl. “near-death experience (NDE)”).
Mit der Zeit schlossen sich weitere Wissenschaftler der Erforschung des Phänomens der Nahtoderfahrung an: der amerikanische Kardiologe Dr. Michael Sabom, Dr. Margot Gray, Dr. Kenneth Ring, Dr. Ian Stevenson und viele andere. Viele Ärzte waren völlig skeptisch, als sie sich der Forschung angeschlossen haben. (zum Beispiel. der Neurochirurg Eben Alexander, USA). Sie hatten das Ziel, die Geschehnisse durch physiologische Prozesse im Gehirn zu erklären. Aber ein seriöse Herangehen an die Erforschung dieses Themas, und für einige Ärzte sogar eine persönliche Erfahrung, überzeugte sie im Gegenteil.
Bis zu einem gewissen Zeitpunkt haben Fachleute, die sich mit der Erforschung von Nahtoderfahrungen beschäftigten, folgendes behauptet: "Dieses Phänomen ist aus der Sicht der modernen Wissenschaft unerklärlich”.
Unsere Aufgabe ist es, das Phänomen der Nahtoderfahrungen von Mystik und Religion zu befreien und zu zeigen, dass es wissenschaftlich erklärbar ist.
Es geht um Schlüsselfragen: wer ist der Mensch und was ist das Bewusstsein.
Was ist eine Nahtoderfahrung?
Über die Nahtoderfahrungen (NTE) berichten etwa 17% der Menschen, die am Rande des Todes gewesen waren. Meistens handelt es sich dabei um Zustände des klinischen Todes oder des Komas, die der Mensch überlebte, unter anderem dank richtig durchgeführten Reanimationsmaßnahmen.
Das Erstaunliche an der NTE ist, dass sie theoretisch unmöglich ist.
Zu diesem Zeitpunkt hört das Herz des Menschen auf zu schlagen, der Blutdruck fällt stark ab, und das Blut hört auf, durch die Blutgefäße und zum Gehirn zu fließen. Nach 10 bis 20 Sekunden zeigt das Elektroenzephalogramm (EEG) eine absolut gerade Linie. Mit anderen Worten: Im Gehirn wird es keine Aktivität beobachtet. Im Gehirn des Menschen werden keine Gedanken, keine Bilder oder Emotionen registriert.
Der Mensch ist bewusstlos (die Bewusstlosigkeit ist eine der obligatorischen Bedingungen für die Feststellung des klinischen Todes).
Paradoxerweise, nach der Rückkehr in den normalen lebensfähigen Zustand, erzählt der Mensch, dass er beim sehr klaren Bewusstsein war, er beobachtete die Reanimation von der Seite, von Außerhalb des Körpers und spürte weder Schmerzen noch Angst. Der Mensch beschreibt detailliert die Handlungen und Worte der Personen, die nicht nur im gleichen Raum, sondern manchmal auch in anderen Räumen waren.
Über die Nahtoderfahrungen berichten Erwachsene und Kinder, Priester und Ärzte, Wissenschaftler und Geistlichen, Menschen verschiedener Religionen und Atheisten.
So unterschiedliche Menschen beschreiben Nahtoderfahrungen sehr ähnlich, und gleichzeitig gibt es unter abertausenden von Geschichten keine zwei, die identisch sind.
Die Stiftung für Erforschung der Nahtoderfahrungen.
Wie alles begann.
Der Onkologe Dr. Jeffrey Long erzählt darüber, was ihn dazu veranlasste, seine eigene Forschung über Nahtoderfahrungen zu beginnen. Eines Tages las er einen Artikel in einer medizinischen Fachzeitschrift über das NTE-Phänomen. Dann, Jahre später, beim Mittagessen mit einem Freund und seiner Frau, hörte er die Erzählung der Frau, wie sie während einer Operation aufgrund einer schweren allergischen Reaktion den klinischen Tod erlebte. Jeffrey war verblüfft über zwei erstaunliche Tatsachen. Die Frau, die noch nie etwas über das NTE-Phänomen gehört hatte, beschrieb ihr Erlebnis fast genau so, wie es in der medizinischen Fachzeitschrift beschrieben wurde. In ihrer Geschichte spürte man Offenheit und große Bedeutung, die dieses Erlebnis für sie hatte
Schockiert von diesem Phänomen beschloss Dr. Long, so viel wie möglich darüber zu erfahren, und begann dann eine eigene Forschung.
Zunächst war es notwendig, Geschichten aus aller Welt zu sammeln und sie genau zu erforschen.
Dr. Long hat mit seinen eigenen Ressourcen die Website NDERF erstellt, um Informationen zu sammeln und die Erfahrungen mit anderen Fachleuten auszutauschen. Heute ist es eine riesige internationale Plattform, die in mehr als 23 Sprachen übersetzt wurde.
Skala für die Identifizierung und Detaillierung der NTE
Durch gemeinsame Bemühungen der US-amerikanischen und französischen Fachleuten wurde eine Skala entwickelt, die aus einer Reihe von Fragen besteht. Das Ziel dieser Skala war es, den Betroffenen zu ermöglichen, ihre Erfahrungen so genau wie möglich zu beschreiben und NTE von Nicht-NTE (anderen ähnlichen Fällen) zu unterscheiden. Außerdem bestand die Befürchtung, dass jemand scherzhaft etwas nicht Existierendes erfindet und beschreibt oder eine NTE-Erfahrung durch Nachahmung vortäuscht. Aber zum Glück gab es nur sehr wenige solche Fälle. Solche gefälschten Zeugenaussagen wurden mit Hilfe der Skala erkannt und sofort aussortiert.
Ungewöhnliche Fakten über Nahtoderfahrungen
Die sorgfältige Analyse der NTE-Fälle ermöglichte es, die Muster zu identifizieren, die jede solche Erfahrung begleiten. In einigen Aussagen finden sich diese Muster in vollem Umfang, in anderen fehlen ein oder zwei. Jede der folgenden Tatsachen bestätigt eine NTE, und umso mehr ihre Gesamtheit.
Ausgeprägte Bewusstseinsklarheit
Nahtoderfahrungen treten auf, während ein Mensch bewusstlos ist: entweder im Zustand des klinischen Todes oder im Koma. Nach medizinischer Sichtweise und konventioneller Logik können bewusstlose Menschen keine sehr klaren und bewussten Erlebnisse bezeugen, insbesondere keine logisch strukturierten. Im Gegensatz dazu berichten die meisten Menschen von einer ungewöhnlichen Klarheit des Bewusstseins, einem erhöhten Grad an Bewusstheit und Klarheit, im Vergleich zum gewohnten Zustand.
Häufig tritt eine NTE bei Patienten während eines Herzstillstands auf. Wie oben erwähnt, flacht das Elektroenzephalogramm (EEG) nach Herz- und Kreislaufstillstand nach 10-20 Sekunden ab. Wir können keine elektrische Aktivität im Gehirn beobachten. Und gleichzeitig berichten Patienten, die zurückkommen, von klaren Bildern und emotionalen Erlebnissen.
Außerkörperliche Erfahrung
Für viele Nahtoderfahrungen ist das Verlassen des Körpers charakteristisch. Der Mensch fühlt und sieht, wie er sich vom Körper trennt, er beobachtet das Geschehen von außen, oft von oben. Und später beschreibt er die Reanimationsmaßnahmen mit absoluter Präzision in allen Details.
Dr. Michael Sabom war der erste, der eine Studie durchführte, die die Genauigkeit der Betrachtung von außerhalb des Körpers feststellte. Die Studie umfasste zwei Patientengruppen, die einen Herzstillstand erlitten hatten. Eine Gruppe hatte NTE erlebt, einschließlich einer außerkörperlichen Erfahrung, die andere Gruppe hatte das nicht. Alle Patienten bekamen die Aufgabe, ihre Wiederbelebung so genau wie möglich zu beschreiben. Dr. Sabom fand heraus, dass die Studienteilnehmer, die während der NTE eine außerkörperliche Erfahrung hatten, die Handlungen der Ärzte viel genauer beschrieben als die Kontrollgruppe.
Es wurden auch andere große Studien durchgeführt, um die Genauigkeit von außerkörperlichen Erfahrungen während des klinischen Todes zu bestimmen. Die Ergebnisse waren ähnlich.
Die erstaunliche Genauigkeit in der Beschreibung von Ereignissen, die vom Menschen im bewusstlosen Zustand beobachten wurden, kann durch keine Gehirnfunktionen erklärt werden. Erstens zeigte das EEG zu diesem Zeitpunkt eine völlige Abwesenheit von Hirnaktivität, zweitens beschrieben viele Menschen, die eine NTE erlebten, Ereignisse, die weit entfernt von ihrem physischen Körper stattfanden, zum Beispiel in einem anderen Raum oder sogar am anderen Ende der Stadt, und drittens waren die eingetretenen Ereignisse oft für die Patienten selbst unerwartet, also können sie nicht das Ergebnis ihrer illusorischen Erinnerungen sein.
NTE mit Sehvermögen bei Blinden
Es gibt Berichte über Nahtoderfahrungen von blinden Menschen. Dr. Kenneth Ring hat die größte Studie über das NTE von blinden und fast blinden Menschen durchgeführt, die ihre außerkörperlichen Erfahrungen beschrieben haben. Diejenigen, die von Geburt an blind waren, beschrieben, wie sie zum ersten Mal sahen und es zum ersten mal genossen, sehen zu können. Die fast Blinden konnten klar und deutlich sehen.
Auf der Plattform NDERF antworteten 1.122 Personen auf die Frage: "Hat sich Ihr Sehvermögen während der NTE von Ihrem normalen Sehvermögen unterschieden? (Klarheit, Helligkeit, Farben, Fähigkeit, sehr weit zu sehen oder Weite des Blickwinkels usw.)" – 64 % der Befragten antworteten “Ja”. Es gab mehr Varianten der Beschreibungen des ungewöhnlichen Sehvermögens, als der Optionen im Fragebogen. Zum Beispiel: "Ich konnte alles um 360 Grad sehen" oder "Die Sicht stellte sich nach meinem Willen auf sehr weit oder nah ein, wie bei einem Mikroskop."
Diese Fälle von ungewöhnlichem Sehvermögen bei Blinden und überdurchschnittlichem Sehvermögen bei Menschen, die eine NTE erlebten, können mit unserem derzeitigen Verständnis der Gehirnfunktion nicht erklärt werden.
Nahtoderfahrung unter Vollnarkose
Ein Mensch, der unter medizinischer Vollnarkose steht, hat keine Möglichkeit, die Realität wahrzunehmen. Mit anderen Worten, der Mensch ist vom Bewusstsein abgeschnitten, mit einer kompletten Abschaltung aller Sinne. In einem solchen Zustand ist es unmöglich, irgendetwas wahrzunehmen, geschweige denn ein klar organisiertes Gedächtnis zu haben. Durchgeführte Untersuchungen mit dem Einsatz der Elektroenzephalographie und funktioneller Bildgebung des Gehirns von Patienten unter Vollnarkose liefern starke Beweise für die Tatsache, dass das Gehirn unter Narkose keine klaren organisierten Erinnerungen reproduzieren kann.
Unter den Tausenden von NTE, die auf dem Portal der Near-Death Experience Research Foundation (NDERF) zu finden sind, gibt es eine ganze Reihe von Fällen, die Patienten während einer Vollnarkose passiert sind. Am häufigsten geschieht dies bei einem Herzstillstand.
Es wurde eine detaillierte Untersuchung zwischen 2 NTE-Gruppen durchgeführt: Personen, die eine NTE während einer Vollnarkose und unter anderen Umständen hatten. Alle Fälle wurden anhand einer Skala von 33 detaillierten Fragen sowie mit statistischen Methoden verglichen. Das Ergebnis zeigte einen Unterschied bei nur 1 Punkt – Vorhandensein einer Anästhesie.
Auf die Frage nach dem Grad der Bewusstseinsklarheit im Vergleich zu gewöhnlichem Zustand, antworteten 83% der Patienten, dass sie sich "...bewusster und wacher als sonst" fühlten.
Eine weitere ähnliche Studie wurde unter der Leitung von Dr. Bruce Greyson von der University of Virginia durchgeführt. Hier ist ein Zitat aus seinen Notizen:
"Von den 578 Fällen der Nahtoderfahrungen, die wir untersucht haben, traten 127 während einer Vollnarkose auf (22%). Sie beinhalten solche Phänomene wie außerkörperliche Erfahrungen, bei denen medizinisches Personal bei der Arbeit am Körper beobachtet wird, übernatürlich helles Licht, Begegnungen mit Toten, Gedanken, Gedächtnis und Sinne, die klarer und heller sind als sonst."
Die Nahtoderfahrung bei einem Herzstillstand unter Vollnarkose ist real und kann aus medizinischer Sicht nicht erklärt werden.
Rückblick aufs Leben
Nahtoderfahrungen beinhalten oft ein solches Element wie einen Rückblick in die Vergangenheit, bei dem der Mensch Szenen aus seinem vergangenen Leben sieht und diese wie von außen betrachtet. Interessanterweise berichten Menschen, die solche Erfahrungen gemacht haben, dass sie in diesen Momenten wussten, was die anderen denken und fühlen. Diese neue ungewöhnliche Fähigkeit war für die Studienteilnehmer selbst sehr überraschend.
Keiner der untersuchten NTE-Fälle, die einen "Rückblick" enthielten, hatte einen unrealistischen Inhalt. Im Gegenteil, die Menschen beschrieben, dass sie "sehr lange vergessene Szenen ihres Lebens" sahen. Betrachtet man NTE als Halluzination, als "hypoxie-induzierte Hirngespinst" oder als Arbeit des Unterbewusstseins, würde man unstrukturierte und stellenweise unrealistische Bilder erwarten. Die Klarheit der Erinnerungen, ihre logische Abfolge in der Chronologie, die ungewöhnliche Wahrnehmung von Emotionen und Gedanken anderer Menschen in jenen Momenten des Lebens – all das bestätigt das Gegenteil.
Nahtoderfahrungen bei Kindern
Die Untersuchung von Nahtoderfahrungen bei kleinen Kindern ist sehr wichtig, weil es in der Kindheit keine religiösen und kulturellen Vorstellungen gibt und es unwahrscheinlich ist, dass Kinder jemals von NTE gehört oder gelesen haben.
Dr. Long untersuchte 2 Gruppen von Kindern: bis 5 Jahren, und ab 6 Jahren. Eine vergleichende Analyse von NTE wurde auf der Grundlage von 33 detaillierten Fragen und unter Verwendung der Chi-square statistics durchgeführt. Die Studie fand keine signifikanten Unterschiede zwischen Nahtoderfahrungen bei Kindern bis 5, Jahren ab 6 Jahren und Erwachsenen.
Die Arbeit von Dr. Cheri Sutherland, die seit 30 Jahren Fälle von NTE bei Kindern in der medizinischen Literatur analysiert, bestätigt diese Erkenntnisse. Sie sagt, dass sie überrascht war, dass weder Alter, noch geringer Wortschatz oder gar mangelnde Sprachentwicklung die Komplexität und die Fülle der Nahtoderfahrungen beeinträchtigten. Später, nachdem sie sprechen gelernt haben, sprechen solche Kinder über ihre Erfahrungen, die denen von Erwachsenen sehr ähnlich sind.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Nahtoderfahrungen nicht das Ergebnis religiöser oder kultureller Überzeugungen oder von Erwartungen aufgrund früherer Berichte über solche Erfahrungen durch andere sind.
Interkulturelle Forschung
Da die Informationenen der Stiftung für Erforschung der Nahtoderfahrungen zum Teil in mehr als 23 Sprachen übersetzt wurden, hat sie eine große Anzahl von Berichten aus unterschiedlichen (auch außereuropäischen) Ländern mit verschiedenen kulturellen und religiösen Traditionen erhalten. Dr. Jeffrey Long hat über 500 Berichte aus ganz unterschiedlichen Teilen der Welt gesammelt. Sie wurden ins Englische übersetzt und sorgfältig auf ihre Glaubwürdigkeit überprüft. Unter Berücksichtigung der Hypothese über das Spiel der Vorstellungskraft des Gehirns unter kritischen Bedingungen der Hypoxie, würde man einen ernsthaften Einfluss traditioneller religiöser Überzeugungen auf den Inhalt der NTE erwarten. Aber selbst in diesem Fall hat die vergleichende Analyse auffällige Ähnlichkeiten gezeigt. Dutzende von Ländern, Hunderte Berichte von Menschen – Muslimen, Christenen, Atheisten, Hindu – beeindruckende Identität des Inhalts der Erfahrungen!
Die Ergebnisse stehen im Einklang mit dem Konzept, dass Nahtoderfahrungen unabhängig von physischen Hirnfunktionen auftreten.
Auswirkungen der NTE auf das spätere Leben eines Menschen
Nahtoderfahrungen haben eine globale Auswirkung auf jede Persönlichkeit. Ein weiteres wichtiges Phänomen ist, dass die Erinnerungen an das Erlebnis im Laufe der Zeit nicht verblassen oder unbedeutend werden, wie es zum Beispiel bei Erscheinungen in anderen veränderten Bewusstseinszuständen (Träumen oder Halluzinationen) der Fall ist. Sie sind noch Jahre später genauso lebendig, emotional und tief bedeutsam für den Menschen. Sie bleiben im Gedächtnis für immer.
Es geschehen im Menschen bedeutsame innere Veränderungen. Zunächst einmal wird der wirkliche Wert des Lebens, der Wert jedes Augenblicks im Leben "Hier und Jetzt" erkannt. Die Vergangenheit belasten den Menschen nicht mehr, er macht keine übermäßige Sorgen um die Zukunft und beginnt in der Gegenwart zu leben.
Es kommt die Akzeptanz von sich selbst und von anderen Menschen.
Es erwachen und aktivieren sich im Menschen solche Eigenschaften, wir Menschenliebe, Menschlichkeit, das Bestreben, für die Gesellschaft nützlich zu sein, Altruismus. Das Geistliche wird viel wertvoller als das Materielle. Der Mensch selbst bezeichnet sich als mehr spirituell, aber nicht unbedingt religiös. Eher im Gegenteil, die äußeren religiösen Rituale und Traditionen verlieren ihre frühere Bedeutung. Es kommt zu einem Verständnis der Einheit von Wahrheit und Gott, was unter Religionswissenschaftlern als transzendente Einheit der Religionen bekannt ist.
Schlussfolgerungen
Die Daten, die die Wissenschaftler in zahlreichen Forschungen gewonnen haben, stellen die Wissenschaft, wie auch die gesamte Menschheit, vor neue Fakten, die nicht ignoriert werden können. Neurophysiologen, Neurochirurgen, Psychologen, Psychotherapeuten, Physiker und andere Wissenschaftler haben wiederholt gesagt, dass das menschliche Bewusstsein außerhalb des Körpers sei, dass es eine Feldstruktur sei, die mit dem Gehirn wie Radiowellen mit dem Radioempfänger verbunden ist. Das Bewusstsein befindet sich nicht im Gehirn und funktioniert frei ohne es.
Ein Mensch ist weder Körper noch Bewusstsein, auch wenn er sich fälschlicherweise damit assoziiert.
Zahlreiche Berichte von außerkörperlichen Erfahrungen geben das Verständnis, dass der Mensch kein Körper ist. Der Körper ist lediglich eine physische Hülle für etwas Größeres.
Außerdem gibt es bereits ein Verständnis dessen, dass der Mensch kein Bewusstsein ist.
Der beste Beweis dafür kann ein einfaches Experiment liefern, das jeder selbst durchführen kann. Setzen Sie sich hin, beruhigen Sie sich, denken Sie an nichts und stellen Sie sich 5 Minuten lang nichts vor.
Dieses Experiment zeigt deutlich, dass der Mensch sein Bewusstsein nicht steuert.
Die gleiche Schlussfolgerung wurde von Neurophysiologen gezogen, die Experimente mit Freiwilligen durchführten. Das erste derartige Experiment – Libet-Experiment- wurde 1983 durchgeführt. Später, im Jahr 2008, wurde es von einer Gruppe von Physiologen mit moderneren Geräten mit ähnlichen Ergebnissen wiederholt. Das Experiment zeigte, dass zuerst ein Signal im Gehirn aufgenommen wird, und erst dann, mit einer Verzögerung von Hunderten von Millisekunden, nimmt der Mensch seine Handlung wahr.
Das Bewusstsein steuert den Menschen, gibt Befehle, provoziert zum Handeln und erzeugt Emotionen. Wenn der Mensch sich gewohnheitsmäßig mit den Körper assoziiert, befinde er sich in einer Art Illusion.
Nach dem neuesten Verständnis der Quantenphysik ist der Mensch ein Beobachter, der mit der Kraft seiner Aufmerksamkeit "Realität" schafft. Deshalb ist das Wissen, wer ein Mensch ist, so wichtig. Der Mensch ist eine Persönlichkeit, eine geistliche Komponente, die beobachtet und ihre Wahl trifft.
Gerade die Persönlichkeit kann das beobachten, was das Bewusstsein zeigt und seinen Vorschlägen zustimmen oder diese ablehnen.
Persönlichkeit ist das, als was sich jeder Mensch während seines Lebens wahrnimmt. Das ist derjenige, der die Wahl zwischen dem Geistlichen und dem Tierischen Ursprung trifft, analysiert, Schlussfolgerungen zieht, das persönliche Gepäck von sinnlich-emotionalen Dominanten sammelt. Wenn der Mensch sich während des Lebens geistlich soweit entwickelt, dass seine Persönlichkeit mit der Seele verschmilzt, entsteht ein qualitativ neues, reifes WESEN, welches sich vom menschlichen Wesen unterscheidet und in die geistliche Welt übergeht. Das ist tatsächlich das, was als „die Befreiung der Seele aus der Gefangenschaft der materiellen Welt“, „einen Übergang ins Nirwana“, „das Erreichen der Heiligkeit“ usw. genannt wird. Wenn es während des menschlichen Lebens jedoch nicht zu solcher Verschmelzung kam, so geht die intelligente Persönlichkeit zusammen mit der Seele, nach dem Tod des physischen Körpers und nach der Zerstörung der energetischen Konstruktion zu der Wiedergeburt (Reinkarnation) über. Somit wird sie, vorbehaltlich zum Sinnverständnis gesagt, zur Subpersönlichkeit. Nach dem Tod des physischen Körpers existiert das menschliche Wesen weiter. Im Übergangszustand sieht es kugelförmig aus und hat spiralartige Strukturen. Gerade in diese Konstruktion ist die Seele eingesperrt, zusammen mit ihren Informationshüllen bzw. Subpersönlichkeiten aus den vergangenen Inkarnationen, einschließlich der Persönlichkeit aus dem letzten Leben.
Aus dem Buch AllatRa von A. Novich
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Nahtoderfahrung noch nicht die Erfahrung des Todes ist. Während des NTE erfolgt ein leichter astraler Ausgang. Der Mensch – die Persönlichkeit – verlässt den Körper in Verbindung mit dem Bewusstsein. Die Freiheit vom Körper gibt ein Gefühl der Leichtigkeit. Deshalb sollte man nicht voreilig Schlüsse über ein wunderbares Schicksal nach dem Tod für ausnahmslos jeden ziehen. Nicht umsonst warnen alle Weltreligionen vor der Verantwortung für das Leben.
Wenn man weiß, wer der Mensch ist, erkennt man die wahre Freiheit der Wahl. Und die geistliche Arbeit an sich selbst führt die Persönlichkeit zur geistlichen Freiheit.
Teilnehmerin der IGB AllatRa Julia
Literatur:
- Das Buch "AllatRa" von A. Novich.
- Sendung "Leben nach dem Tod" Allatra TV.
- Jeffrey Long. “Near-death experience. Evidence for their reality”.
- Near-Death Experiences Research Foundation.
- В. V. Kozlov / Izvestia Irkutskogo gosudarstvennogo universiteta (Zeitschrift) / "Nahtoderfahrung und Transformation der Persönlichkeit" (Artikel).
- Р. Moody, "Leben nach dem Leben”.